
Gegendemo in Neumünster am 22.3.2025 – leider in der Unterzahl
Der „Verein für Toleranz & Zivilcourage“ hatte für Samstag, den 22.03. unter dem Motto „Gegen den Rechtsruck – Demokratie gegen Querdenker und die AfD verteidigen“ zu einer Gegendemo gegen einen Aufruf der „Bürgerinitiative Norddeutschland“ aufgerufen.
Gegen 13:00 Uhr hatten sich schätzungsweise 100 Personen am Post-Parkplatz vor dem Bahnhof Neumünster versammelt. Es waren überwiegend Erwachsene und wenige Familien mit Kindern. Die Demonstration startete etwas verzögert um 13:30 Uhr. Nach ein paar kurzen Informationen zum Ablauf zogen wir zum Großflecken. Dort sollte es um 14:00 Uhr eine Zwischenkundgebung geben. Die Demonstration der „Bürgerinitiative Norddeutschland“ sollte zum gleichen Zeitpunkt am nahegelegenen Kleinflecken beginnen.
Wir standen lange in der Sonne herum, während erst einmal nicht viel passierte.
Um 14:15 Uhr informierten die Organisatoren uns darüber, dass die Demo am Kleinflecken begonnen hatte. Dann gab es einen kleinen Redebeitrag, der von der Frage geleitet wurde: „Was will ich meinem Kind eines Tages erzählen, wenn es mich fragt, was ich zu dieser Zeit getan habe?“.
Gegen 14:30 Uhr wurden wir darüber informiert, dass die Demonstration der „Bürgerinitiative Norddeutschland“ mit rund 500 Teilnehmenden zum Großflecken losgezogen sind. Wir schauten uns um und schätzten die Teilnehmer*innen unserer Gegendemo auf ca. 150 Personen ein. Und dann kamen sie und standen uns etwa eine halbe Stunde später durch eine Begrenzung der Polizei voneinander getrennt gegenüber mit unzähligen Deutschlandfahnen. Wir waren in der Unterzahl und das war kein schönes Gefühl.
Wir skandierten lautstark unter anderem: „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda“, „Ob Ost, ob West, nieder mit der Nazipest“ oder „Say it loud, say it clear, refugees are welcome here“.
Gegen 15:30 Uhr zog die Demonstrantion der „Bürgerinitiative Norddeutschland“ nur wenige Meter von uns entfernt an uns vorbei – viele machten Fotos von uns und schauten uns selbstgefällig an. Wir gaben alles, um ihnen zu zeigen, dass sie hier nicht willkommen sind.
Nachdem sie an uns vorbeigezogen waren, sind wir nochmals laut skandierend zum Bahnhof zurückgezogen, wo die Demonstration dann beendet wurde. Gemäß Angaben des NDR beteiligten sich 700 Personen an der Demonstration und 250 Personen an der Gegendemonstration.
Diese Erfahrung zeigt uns, dass eine aktive Beteiligung an der Demokratie auch nach der Bundestagswahl noch wichtig ist. Die Rechten in diesem Land schlafen nicht, sondern ziehen immer mehr Leute an. Daher sollten wir unsere Augen öffnen und ganz bewusst für die Demokratie aufstehen! Dafür gibt es vielfältige Möglichkeiten, wie z.B.:
• beim Gespräch mit der Familie, Freund*innen oder Arbeitskolleg*innen
• auf einer Demo
• im ehrenamtlichen Engagement in einer Partei oder einem Bündnis, das sich für unsere Demokratie stark macht
• andere motivieren, sich ebenfalls zu beteiligen
Es ist Zeit aktiv zu werden – mach auch du mit!