Argumentationstraining gegen rechte Stammtischparolen – 2 Durchgänge wegen großer Nachfrage
Am Freitag, den 27. September 2024 haben wir zu einem Workshop eingeladen, in dem alle Teilnehmenden lernen konnten, wie wir rechten und diskriminierenden Parolen am besten entgegentreten können.
Der Workshop fand im Rahmen der Interkulturellen Wochen 2024 vom 22. – 29. September 2024 in Kooperation mit „Aufstehen gegen Rassismus“ statt.
Wir alle kennen das: In der Diskussion mit Arbeitskolleg*innen, im Gespräch mit der Tante oder beim Grillen mit dem Sportverein fallen Sprüche, die uns die Sprache verschlagen. Später ärgern wir uns, denken, da hätten wir gerne den Mund aufgemacht, widersprochen, die rechten Parolen nicht einfach so stehen lassen.
Hier wollen wir ansetzen und Menschen in die Lage versetzen, die Schrecksekunde zu überwinden, Position zu beziehen und deutlich zu machen: Das nehmen wir nicht länger hin!
Im Argumentationstraining wurden Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, die uns dabei unterstützen, den rechten und rassistischen Parolen, wie beispielsweise denen der AfD und ihrer Anhänger*innen, etwas entgegenzusetzen. Das Training bot Raum, eigene Erfahrungen aus dem Alltag zu thematisieren und sich über den Umgang, wie mit unterschiedlichen Situationen umgegangen werden kann, auszutauschen. Nach theoretischen Inputs gab es die Möglichkeit das Gehörte selbst praktisch anzuwenden.
Dabei ist klar: Der Stammtisch ist überall: An der Kasse des Bio-Supermarktes, auf dem Spielplatz, in der Bahn oder in der Uni-Lerngruppe. Aber: Wir sind auch überall und wir können durch Widerspruch, deutliches Positionieren und engagierte Diskussionen ein Zeichen setzen, die Stimmung in unserem Umfeld beeinflussen und unentschlossenen Menschen ein Beispiel geben.
Zum Abschluss gab es noch einige Anregungen der Teilnehmenden, wie die unterschiedlichen Workshopteile besser gewichtet werden könnten, die von den Referent*innen gerne aufgenommen wurden.
Nachdem der erste Workshop mit gut 30 Teilnehmenden schnell ausgebucht war, haben wir uns entschlossen den Workshop für den 25. Oktober 2024 erneut anzubieten. Auch diese Veranstaltung fand mit 18 Personen viel Zuspruch.
Wir verstehen dies auch als deutliches Zeichen dafür, dass es ein großes Bedürfnis gibt, dem Rechtsruck etwas entgegenzusetzen und fühlen uns durch jede einzelne Anmeldung ermutigt weiterhin solche und andere Veranstaltungen zu organisieren.
Unsere wichtigste Erkenntnis: Es ist wichtig, so oft und so laut wie möglich den eigenen, möglichst diskriminierungsfreien Standpunkt zu vertreten, um mit diesen Positionen sichtbar zu werden und den Rechten nicht den öffentlichen Raum zu überlassen und eigene, menschenrechtsbasierte Positionen in die öffentliche Meinungsbildung einzubringen.