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Für gelebte Demokratie und bunte Vielfalt

Kundgebung: Gegen die neue soziale Kälte!

Für Freitag, den 31. Mai hatten wir zu einer Kundgebung auf dem Norderstedter Rathausmarkt aufgerufen, um ein Fest gegen die neue soziale Kälte zu feiern. Wir haben genug vom Gerede am rechten Rand. Diesem Gerede folgen üble Taten, die uns als gesamte Gesellschaft bedrohen, deshalb sind wir jetzt aktiv. Unsere Kundgebung war zugleich ein Aufruf bei der kommenden Europawahl am 9. Juni 2024 wählen zu gehen. Trotz des schlechten Wetters verfolgten ca. 150 Menschen die unterschiedlichen, teils persönlichen, zugleich auch sehr politischen Reden.

Bei der Vorbereitung auf diese Kundgebung war es uns wichtig unterschiedliche Positionen und vor allem auch eigene Erfahrungen der Vortragenden zu hören.
Tetiana Marchuk (Ukrainische Gemeinschaft) erzählte von ihrer Ankunft in Norderstedt, der freundlichen Aufnahme und bat um Verständnis, dass Menschen, die vor Krieg geflohen sind, nicht immer fröhlich und kontaktfreudig sind, weil sie vielleicht gerade an Verwandte denken, die nicht in Sicherheit leben und sich Sorgen um sie machen.

Die Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder warb dafür, wählen zu gehen und sich für die Demokratie einzusetzen. Sie lobte ausdrücklich das Engagement von Initiativen wie „Norderstedt ist weltoffen“ als wichtigen Beitrag für eine offene und demokratische Gesellschaft.

Tawfik Abdo Ahmad Al-Bathigi machte sehr deutlich, dass Menschen, die nach Deutschland flüchten, sich einbringen und ein Teil dieser Gesellschaft sein wollen. Und er betonte, dass wir uns als Gesellschaft uns ihnen gegenüber öffnen müssen, damit dies auch gelingen kann. Er betonte, dass die Menschenrechte universell seien und daher für alle Menschen gelten.

Florian Wieczorek (LSVD Schleswig Holstein) sprach über menschenfeindliche Positionen in der Politik und dass wir uns gemeinsam dagegen wehren und zusammenstehen müssen, wenn Menschen aufgrund ihres Aussehens, ihrer Herkunft und/oder ihrer sexuellen Orientierung angegriffen werden.

Den Abschluss machte Pastor Martin Lorenz von der Evangelisch-Lutherischen Emmaus-Kirchengemeinde Norderstedt. Er begann seine Rede mit der Aufforderung, sich einander zuzuwenden und miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch er verwies auf die Menschenrechte, die für alle gelten und auf den Artikel 1 des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Für diesen Artikel müssen wir uns immer wieder stark machen und ihn verteidigen, da er ständig ausgehöhlt und untergraben wird.

Zwischen den Redebeiträgen gab es Musik von: Bozan Shikho und
der Band Tango meets orient

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• Wir haben genug vom Gerede am rechten Rand. Diesem folgen üble Taten, die uns als gesamte Gesellschaft bedrohen.

• Wir freuen uns über alle Menschen in Norderstedt, woher und aus welchen Gründen sie auch kommen. Sie sollen bleiben!

• Wir wollen Menschen in Not helfen, auch an unseren Grenzen.

• Niemand soll im Mittelmeer sterben!

• Wir wollen keine Gewalt an unseren Grenzen, auch nicht von der EU.

• Das Recht auf Asyl ist ein Menschenrecht und darf nicht weiter eingeschränkt werden.

• Allen Menschen die gleichen Chancen und Rechte, ob arm oder reich, von hier oder von weit weg! Gesellschaftliche Teilhabe muss es für alle geben.

• Wir stehen zusammen mit allen unseren diversen Unterschieden.

• Keine Angriffe auf Minderheiten, sie gehören zu uns!

• Wir solidarisieren uns mit den Angegriffenen in der Ukraine und im Nahen Osten und verurteilen es, Grenzen durch Gewalt zu verändern und Menschen zu töten.

• Geht wählen und gebt Rechtsaußen keinen Raum! Für ein offenes, demokratisches Europa!

 

 

Flyer Kundgebung